BIO-HIRSCHE FUCHS

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Das Damhirschjahr

Wir beginnen das Jahr der Damhirsche mit der Geburt der Kälber im Juni.

Juni

Nach siebenmonatiger Tragzeit werden im Juni die ca. 4.5 kg schweren Damhirschkälber geboren. Im Normalfall bringt jede Damhirschkuh ein Junges pro Jahr zur Welt. Während den ersten 48 Stunden nach der Geburt halten sich die Kälber reglos im hohen Gras verborgen. Da sie keinen Eigengeruch besitzen, sind sie so bestens vor Feinden geschützt. Schon ab dem dritten Tag können sie jedoch sicheren Schrittes mit ihren Müttern mithalten und hüpfen lebhaft im Gehege umher.

In der sogenannten Setzzeit sind die täglichen Kontrollgänge besonders wichtig. Nur so können wir allfällige Probleme umgehend erkennen und helfend eingreifen.


Juli
Die Jungtiere gedeihen prächtig. Dies liegt in erster Linie am hohen Nährstoffgehalt der Muttermilch. Diese weist beispielsweise einen Fettgehalt von mehr als 10% auf. Im Vergleich dazu hat die Kuhmilch einen Fettanteil von «nur» 3,5%. In dieser wichtigen Zeit benötigen die Muttertiere nicht nur eine gute Futtegrundlage sondern auch eine Ergänzungsfütterung in Form von Mineralstoffen. Diese gelangen über die Muttermilch auch in die Jungtiere und stärken deren Abwehrkräfte.

August

Im August beginnt das Geweih der männlichen Tiere zu verknöchern. Die Stiere «fegen» den Bast ( = feine, stark durchblutete Haut, die das Geweih während dem Wachstum umgibt) an Bäumen, Sträuchern und dem Gehege ab. Ab diesem Zeitpunkt ist der Platzhirsch wieder der Chef im Gehege. Dies kriegen vor allem die vorwitzigen Jungtiere des Vorjahres zu spüren.


September 

Die Damhirschhaltung erinnert stark an die Mutterkuhhaltung. Während die Muttertiere viele Jahre im Gehege verbringen können und jährlich ein Junges zur Welt bringen, werden die Jungtiere jeweils im September nach 1.5 Jahren extensiver Weidehaltung als qualitativ sehr hochwertiges Fleisch verkauft. Dabei müssen die strengen Vorlagen des Bundesamtes für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen eingehalten werden. Dazu gehört die Betrachtung und Beurteilung der Herde durch einen Tierarzt. Nur gesunde Tiere werden zum Abschuss freigegeben. Nach dem Erlegen werden das Fleisch und die Organe jedes einzelnen Tieres wiederum durch einen Tierarzt begutachtet. Nur als genusstauglich eingestuftes Fleisch gelangt in den Verkauf.

Oktober

Das Röhren des Hirschstiers im Oktober ist nicht überhörbar. Während der Brunft spielen die Hormone der männlichen Tiere verrückt. In freier Wildbahn sind während dieser Zeit oft intensive Kämpfe zwischen den Tieren zu beobachten. In der Gehegehaltung ist darauf zu achten, dass der Altersunterschied und damit auch das Kräfteverhältnis zwischen den Stieren möglichst gross ist. So ist schnell klar, wer der Chef ist. Dies wiederum reduziert Kämpfe, die oft mit Verletzungen endenden, auf ein Minimum. Sobald die Machtverhältnisse geregelt sind, konzentriert sich der Platzhirsch, der stärkste aller männlichen Tiere, nur noch auf die Weibchen. Es kommt nicht selten vor, dass Stiere tagelang keine Nahrung zu sich nehmen. Dies hat zur Folge, dass sie nach der Brunft total entkräftet sind und einen grossen Teil ihres Körpergewichts verloren haben. In den nächsten elf Monate haben sie Zeit, sich zu erholen und auf die nächste Brunft vorzubereiten.

November 

Das rotbraune Sommerfell mit den markanten, weissen Punkten wird im Verlauf des Herbstes dichter und ändert seine Farbe zu einem Grauton. Obwohl die Tiere in der Gehegehaltung stets Zugang zu einem Unterstand haben, ist ein stark isolierendes Winterfell unabdingbar, um die Tiere vor Kälte und Nässe zu schützen. Nicht selten verbringen die Tiere auch bei starkem Schneefall die Nächte draussen unter freiem Himmel. In freier Wildbahn hat die Fellfarbe einen wichtigen Einfluss auf den Schutz der Hirsche vor Fressfeinden. Während die gepunkteten Felle im Sommer mit Blumen, Sträuchern und Blättern verschmelzen, passt sich das Grau im Winter der eintönigen und kahlen Umgebung an.


Dezember

Damhirsche ernähren sich am liebsten von frischem Gras. Deshalb fressen sie das im Gehege zur Verfügung stehende Gras bis kein Halm mehr übrig ist. Erst dann beginnen sie sich am Dürrfutter, das in einem Unterstand angeboten wird, zu bedienen. In den Wintermonaten sollten die Tiere möglichst kein Gewicht verlieren. Darum wird ihnen Futter mit möglichst hoher Qualität vorgelegt.

Januar

Während den kältesten Monaten kehrt in der Damhirschherde Ruhe ein. Nebst der Winterfütterung ist es nun die wichtigste Aufgabe des Tierhalters, die Tiere genauestens zu beobachten. Dabei werden die Tiere immer wieder gezählt, was vor allem bei grösseren Herden eine sehr schwierige Angelegenheit  sein kann. Weiter ist zu beobachten, ob einzelne Tiere von der Herde ausgestossen werden, oder sich von der schützenden Gruppe absondern. Zudem ist stets die Körperkondition der einzelnen Tiere zu bewerten und dadurch Rückschlüsse auf eine funktionierende Winterfütterung zu ziehen.

Februar

Mehrmals jährlich werden die Tiere auf einen allfälligen Parasitenbefall getestet. Dafür wird frischer Kot von möglichst vielen verschiedenen Tieren eingesammelt und in ein Labor eingesendet. Je nach Befall kann durch die genauen Labordaten das richtige Medikament in der richtigen Dosis eingesetzt werden. Im besten Fall kann auf eine Behandlung verzichtet werden. Der Februar bietet sich als idealer Zeitpunkt für eine Parasitenkontrolle an. So könne die Tiere behandelt werden, bevor sie danach auf die frischen Sommerweiden wechseln. Das gleiche Prinzip wird auch im Herbst angewendet, bevor die Tiere ins Wintergehege wechseln. Wichtig ist, dass bei Anzeichen von Verwurmung zu jedem Zeitpunkt im Jahr zusätzliche Proben entnommen werden sollen. 

März
Im März können die Tiere zugegebenermassen etwas unansehnlich daherkommen. Dies hat damit zu tun, dass sie in dieser Zeit mit dem Fellwechsel beginnen. Während das Winterfell langsam ausgedient hat, an einigen Stellen fleckenmässig ausfällt und etwas blass daherkommt, ist das neue Sommerkleid noch nicht bereit. Während tausende von grauen und langen Winterhaaren ausfallen, spriesst darunter das wunderschöne und glänzende Sommerfell mit den typischen weissen Punkten.

April

Gegen Ende April hat das prächtige Hirschgeweih ausgedient. Jeder Hirschstier wirft sein Geweih ab, um im Verlauf der kommenden vier Monate ein komplett neues, in seiner Form absolut identisches Geweih zu bilden. Bis zu seinem sechsten Altersjahr wächst es in seiner Grösse stets an. Danach ist es ein paar Jahre konstant und nimmt dann wieder etwas in seiner Grösse ab.